Weimarer Gespräche

Projekte

Für eine Transformation des Schulsystems

Trotz großer Bemühungen stagniert die Leistungsfähigkeit des Schulsystems in Deutschland seit Jahrzehnten. Dieses Problem lässt sich mit den herkömmlichen Lösungsansätzen offenbar nicht beheben. Für die Entwicklung eines zukunftsfähigen und international führenden Schulsystems ist ein fundamentaler Strategiewechsel erforderlich.

Mit den Weimarer Gesprächen haben wir deshalb ein neuartiges Begegnungs- und Arbeitsformat ins Leben gerufen, das ganz neue Wege aus der Sackgasse entwickeln soll. Einmal im Jahr wollen wir in einem Kreis herausragender Expert:innen diejenigen Blockaden identifizieren, die seit Jahrzehnten Innovationen im Bildungssystem verhindern. Im Anschluss wollen wir neue Problemlösungen mit hohem Innovationsgrad entwickeln.

Das Thema der ersten Weimarer Gespräche, die von Dienstag, 15.08., bis Freitag, 18.08., auf Schloss Ettersburg bei Weimar stattfanden, lautete: „Mission: Bildung. Ein neuer Ansatz zur Bewältigung der Herausforderungen des Schulsystems?“

„Missionen“ sind ein ganz neuer Ansatz zur Entwicklung von Lösungen für die größten und komplexesten Herausforderungen moderner Gesellschaften. Schon heute wird „missionsorientierte Innovationspolitik“ in vielen verschiedenen Politikfeldern erprobt. Im Bildungsbereich ist dieser Ansatz jedoch noch weitgehend unbekannt. Dies wollten wir mit den Weimarer Gesprächen 2023 ändern.

Im Rahmen der ersten Weimarer Gespräche haben wir vier Tage lang zusammen mit 20 Expert:innen aus Schulpraxis und -verwaltung, Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft die Grundzüge einer Mission „100 Prozent Lesekompetenz in der Grundschule“ entwickelt.

Das Konzept zielt darauf ab, dass bis zum Jahr 2035 alle Kinder in der Schule gut lesen lernen. Dafür nimmt es die entscheidenden Teile des Schulsystems und ihre Schnittstellen in den Blick. Es macht Vorschläge, wie Schulen stärker als bisher die Unterstützung ihrer Umwelt mobilisieren, sich in lernenden Netzwerken organisieren, pädagogisches Personal besser qualifizieren, Ressourcen selbstbestimmt einsetzen und diagnosebasierte Förderung ausbauen können. Ein entsprechendes Konzeptpapier soll im Nachgang der Veranstaltung auch öffentlich kommuniziert und diskutiert werden.